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  • manueldjung

Anleitung für einen Kurztrip nach Singapur

Aufenthaltsdauer: Mindestens 3 Tage

Highlights: The Pearl | Esplanade (Park) | Marina Bay | Masjid Sultan | Little India | China Town | Buddha Tooth Relic Temple | Clarke Quay | Marina Bay Sands | Dragonfly Lake | Orchard Road | Garden by the Bay




Inhalt:



 

Ostern in Singapur! Wir nutzen die Feiertage, um ein paar Tage in Südostasien zu verbringen, uns Singapur, ein wenig von Malaysia und Kuala Lumpur anzuschauen. Dazu machen wir uns selbst ein schönes Ostergeschenk, mit einem besonderen Flug in die Löwenstadt.


Unser Plan:

21. April - 23. April Singapur

23. April - 27. April Pulau Tioman

27. April - 30. April Pulau Babi

30. April - 02. Mai Kuala Lumpur

02. Mai - 05. Mai Penang



 

Singapur


Kurzvorstellung Singapur
Singapur, die Löwenstadt, ist ein multiethnischer Stadtstaat in Südostasien mit ungefähr 11 Mio. Einwohnern (die Stadt alleine zählt 5,7 Mio. Einwohner). Gegründet 1819 von Sir Thomas Raffels als Handelsposten der East India Company, war die Stadt bis 1959 britische Kronkolonie. Nach einer zweijährigen Vereinigung mit Malaysia erklärte sich Singapur 1965 unabhängig. Seitdem zählt Singapur zu einem der reichsten Ländern weltweit und ist vor allem für sein exzellentes Bildungswesen, als Finanzplatz und als eine der saubersten Städte der Welt bekannt.



 

AN20APRFRASIN/ALH/RRED


Der Code zum Glück heißt: AN20APRFRASIN/ALH/RRED. Unsere Gewinnzahlen heißen: LH778 O (beliebige Zahl >=2), I (beliebige Zahl zwischen 1 und 9), R (beliebige Zahl zwischen 1 und 9) und X (beliebige Zahl zwischen 1 und 9). Zumindest wenn man fleißiger Miles & More Teilnehmer ist.


Einen Tag vor unserem geplanten Abflug von Frankfurt nach Singapur hatte ich die Idee, die Verfügbarkeit für Prämienflüge anzufragen und siehe da: kurzfristig hat die Kranich-Airline tatsächlich noch zwei Tickets in der First Class („O2“ s.o.) in den Verkauf gestellt. Offenbar gibt es wenige Menschen, die an Karfreitag verreisen möchten. Die Freude ist groß, denn obwohl wir schon viel geflogen sind, waren wir noch nie First Class unterwegs. Kurzerhand buchen wir über einen freundlichen Miles & More Call Centre Agenten die beiden First Class Tickets für den nächsten Tag nach Singapur.


Der Flug bietet sich für das First Class Abenteuer aus drei Gründen an: 1. Es ist ein langer Flug und man hat ausreichend Zeit das Bordprodukt zu genießen, 2. Es ist eine A380 mit einer geräuchisolierten First Class Kabine, 3. Der Flug geht erst am späten Abend raus, wir haben also genug Zeit das First Class Terminal zu nutzen.


 

Karfreitag: Abflug!


Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Lufthansa First Class Terminal. Gut sechs Stunden vor Abflug - genug Zeit für ein Oster-Dinner und ein „paar" Kaltgetränke an der gut sortierten Bar. Normalerweise fahren die Gäste im First Class Terminal über die breite Zufahrt mit einem Fahrer oder Taxi vor. Wir hingegen kommen atypisch mit der S-Bahn und müssen den versteckten Aufzug erstmal suchen, der uns von der Ankunftsebene nach oben zum Eingang bringt.



Der anschließende Sicherheitscheck geht fix, wir sind die einzigen Gäste. Im Anschluss geben wir unsere Reisepässe in die Hände einer sehr lieben Lufthansa Mitarbeiterin, die sich ab diesem Zeitpunkt bis zum Abflug um uns kümmert. Das First Class Terminal bietet einen ganz besonderen Service: Lufthansa übernimmt die Ausreiseformularitäten bei der Bundespolizei. Wir müssen zum Boarding nur noch unsere Reisepässe bei der Bundespolizei abholen und damit unsere Identität bestätigen.


Wer sich nun fragt, was man sechs Stunden in einer Lounge machen kann: essen, trinken, essen, trinken ... und noch mehr essen und trinken ... Habe ich schon erwähnt, dass man in der Lounge super essen und trinken kann? Wir genießen unser Oster-Dinner mit einem Willkommens-Champagner und einem anschließenden Lunch (Lachs bzw. ein leckeres Steak). Im Anschluss erfreuen wir uns an der sortierte Bar: Grappa nach dem Essens und ein paar Mojitos. So lässt es sich auf den Massageliegen gut entspannen. Kurz vor Abflug nehmen wir noch eine heiße Dusche und bereiten uns auf den Abflug vor.



Zum Boarding werden wir von unserer "persönlichen Ansprechpartnerin" zu einem Porsche (E-Porsche) gebracht, der uns direkt zum Flugzeug bringt. Leider steht die Maschine an der zweiten Parkposition vor dem First Class Terminal, weshalb wir nur eine sehr kurze Strecke fahren. Tatsächlich hätte man die Distanz auch locker laufen können, darf man aus sicherheitstechnischen Gründen jedoch nicht. Vor allen anderen Gästen betreten wir das Flugzeug.



An Bord genießen wir den breiten und vor allem langen Sitz, das grandiose Essen und vor allem den zuvorkommenden Service der super freundliche Purserette. Ja, die Golf-Carrier haben wahrscheinlich einen besseren Sitz, die Gastfreundschaft und der lockere und dennoch professionelle Umgangston der Lufthansa Crew ist definitiv „5-Star“ würdig.



Die 12 Stunden nach Singapur vergehen wirklich „wie im Flug". Alle acht Sitze der First Class sind ausgebucht, die Stimmung unter den Passagieren und den Flugbegleitern ist (aus-) gelassen. Es hat etwas von Klassenfahrt, es wird geschätzt und gelacht. Neben Julia sitzt eine Frau, die mit ihrer Tochter auf dem Weg in den Urlaub nach Thailand ist. Die beiden sind (Schwabentrick) am Vormittag von Frankfurt nach Mailand geflogen, um von dort mit einem First Class Ticket über Frankfurt nach Singapur bzw. nach Koh Sami zu fliegen. Wenn das Greta hören würde...


Neben der entspannten Atmosphäre und ausreichend Platz für lange Beine gibt es zur Begrüßung an Bord einen Champagner und ein Amenity-Kit in Form eines Osternests inkl. Schlafanzug und Hausschuhe. Selbstverständlich lässt sich Lufthansa auch beim Essen und Trinken nicht lumpen. Ich entscheide mich für den Klassiker: Kaviar als Vorspeise. Zum Dessert gibt es ein Schokoküchlein mit flüssigen Kern und ein Eis. Wohl genährt lasse ich mich in mein frisch bezogenes Bett sinken und verschlafe die nächsten Stunden - bis es wieder Frühstück gibt. Wir machen uns im „Badezimmer" kurz frisch und schon landen wir um 17.00 Uhr Ortszeit in Singapur.


 

Samstag: Ankunft in Singapur

Tagesprogramm: The Jewel | Fahrt in die Stadt & Check-in im Hotel | Esplanade Park | Marina Bay


Singapur empfängt uns mit einem grauen und regnerischen Wetter - wenigstens ist es warmer Regen. Direkt am Gate werden wir als First Class Passagiere von einer Lufthansa Mitarbeiterin mit unserem Namensschild in Empfang genommen. Sie begleitet uns durch das Terminal. Die Dame hat sich den warmen Temperaturen von Singapur angepasst und läuft mir für meine Verhältnisse viel zu langsam. Da es für First und Business Class Passagiere keine Fast Lane für die Immigration gibt, hätte ich auch gut auf den Begleitservice verzichten können. Ich komme mir vor, als würden wir Gaius Pupus, bei „Asterix erobert Rom“, hinterherlaufen.


Gerade mal vier Tage vor unserer Ankunft hat "The Jewel" eröffnet, ein riesiges, in den Changi Airport integriertes Einkaufszentrum. Das Innere der Shopping Mall ist wunderschön bepflanzt und beeindruckt mit dem weltweit größten Indoor-Wasserfall, welcher im Zentrum der Mall 40 Meter tief vom Dach in eine Schlucht fällt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, wenn man am Flughafen ist. Einziger Nachteil: Nach Ankunft nervt es, das eigene Gepäck durch die Menschenmassen zu manövrieren.



Nach unserem einmaligen First Class Flug folgt ein krasser Stilbruch: Wir nehmen für ungefähr einen Euro die U-Bahn, welche uns in knappen 45 Minuten in die Innenstadt bringt. Von der Bahnstation laufen wir drei Blocks zu unserem Hotel, dem "Mercure Singapore Bugis“, in dem wir dann verschwitzt und klebrig einchecken. Eine erfrischende Dusche erwartet uns. Kaum in Singapur angekommen, wird es schon wieder dunkel. Wir entschließen uns, etwas zum Essen zu suchen und die ersten Eindrücke von Singapur an der Marina Bay zu sammeln.


Unweit des Hotels finden wir ein kleines, asiatisches Restaurant. Typisch südostasiatischen sitzen wir auf Plastikstühlen am Straßenrand. Der Regenschauer im Vorfeld wirkt wie ein Saunaaufguss, in Kombination mit dem Jetlag, verheerend. Wir sind müde und alles klebt. Dennoch lassen wir es uns nicht nehmen, die Stadt zu erkunden.


Auf unserer kurzen 4 Kilometer Runde kommen wir zunächst an der "St. Andrews Cathedral" vorbei. Der Ostergottesdienst am Abend ist gut besucht. Die Gläubigen sitzen sogar vor der Kirche und lauschen dem Pfarrer. Die umliegenden Bars und Restaurants im westlichen Stil sehen wirklich schön aus.



Uns treibt es weiter in Richtung "Esplanade Concert Hall", welche direkt an der berühmten "Marina Bay" liegt. Mittlerweile ist es dunkel und die Gebäude, darunter das "Marina Bay Sands Hotel" und die Esplanade sind beeindruckend beleuchtet. Allerdings stellen wir enttäuscht fest, dass der ebenfalls berühmte "Merlion" (die Löwen-Fisch-Statue) renoviert wird und durch ein Gerüst verdeckt ist. So bleibt uns nur der Blick auf eine Miniaturversion.



Kaum zu glauben, obwohl wir im Flugzeug sehr gut geschlafen haben, macht sich der Jetlag bemerkbar. Aus dem Grund laufen wir durch den Esplanade Park zurück in Richtung Hotel. Schließlich wollen wir am nächsten Tag frisch ausgeruht die Stadt bei Tageslicht entdecken.




 


Sonntag: Singapur in a Nutshell

Tagesprogramm: Masjid Sultan | Little India | China Town | Buddha Tooth Relic Temple | Teepause | Clarke Quay | Marina Bay Sands | Dragonfly Lake



Wir müssen uns einen Wecker stellen, um nicht den halben Tag zu verschlafen. Um zu uns zu kommen, brauchen wir Kaffee! Fündig werden wir unweit vom Hotel, in einem kleinen Café. Wir haben Glück, denn das Wetter spielt mit und der Himmel reißt immer wieder über uns auf. Insgesamt habe ich mir Singapur noch grüner vorgestellt, dennoch ist die Stadt sehr schön bepflanzt und picobello sauber. Für eine Großstadt ist der Verkehr angenehm ruhig. Mittlerweile verstehe ich Andreas, einen Freund und Arbeitskollegen, warum er regelmäßig nach Singapur reist.



Mit Koffein gestärkt laufen wir ins nahegelegene, arabische Viertel, um uns die Gegend um die "Sultan Moschee" anzusehen. Zugegeben, die Moschee sieht von Außen imposanter aus als von Innen. Ein kurzer Besuch lohnt sich trotzdem. Rund um die Moschee sind viele kleine, arabische Restaurants. Doch da wir erst gefrühstückt haben, setze ich den Restaurauntbesuch hier auf meine Bucket-List fürs nächste Mal. Ebenso das nur wenige Schritte entfernte "Malay Heritage Centre", von dem wir mangels Zeit nur den kleinen Garten sehen konnten. Unser Weg führt uns weiter ins angrenzende, indische Viertel.



Zufälligerweise war ich einen Monat zuvor für ein paar Wochen beruflich in Indien und freute mich auf einen Besuch in "Little India". Natürlich kann man ein kleines, indisches Viertel einer westlich geprägten Großstadt nicht mit dem richtigen Indien vergleichen, dennoch ist diese kleine Enklave einen Besuch wert.


Nachdem wir am Vorabend eine christliche Kirche und ein paar Minuten zuvor eine arabische Moschee angeschaut haben, stehen wir nun vor einem wunderschön verzierten, hinduistischen Tempel, dem "Sri Veeramakaliamman Temple“ (ein toller Namen für „Glücksrad“:)) .



Südlich des Sri Veeramakaliamman Temple befindet sich "Tan Teng Niah", ein Gebäude, welches so bunt ist wie Indien. Wer danach von bunter Vielfalt noch nicht genug hat, kann im benachbarten “Tekka Centre“ von Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse und Gewürzen bis hin zu Kleidung und Deko Alles finden. Auf dem Weg nach "Little India" haben wir bereits einen Blick in das arabisch geprägte "Mustafa Centre" geworfen, welches noch größer ist.


Um von "Litte India" nach "Chinatown" zu fahren, nehmen wir die U-Bahn - das einzige Mal an diesem Tag. Singapur ist ein absoluter Schmelztiegel. Innerhalb weniger Stunden reist man von der arabischen Kultur, über ein kleines Stück Indien nach China und das alles in einer westlich orientierten Großstadt.



Auf dem Weg zum "Buddha Tooth Relic Temple" laufen wir durch die "Pagoda" und die "Temple Street", schauen uns kleine Geschäfte an und statten dem "Sri Mariamman Temple" einen Besuch ab. Hier kommt noch einmal deutlicher zum Vorschein, wie nah sich die Religionen in Singapur sind. Direkt gegenüber des hinduistischen Temples liegt eine Moschee und noch einmal keine 80 Meter weiter befindet sich der Buddha-Temple.



Von so viel Göttlichkeit, der schwülen Hitze und dem Jetlag sind wir ziemlich erschöpft. Zeit für eine Pause! Ursprünglich wollten wir am Nachmittag einen typisch englischen High-Tea im Pollen einnehmen. Doch für die Reservierung waren wir zu spät, also müssen wir das beim nächsten Besuch nachholen (Bucket List!). Nun sind wir gerade in Chinatown und da wir beide noch nie eine traditionelle, chinesische Tee-Zeremonie erlebt haben, ist das jetzt genau das Richige.


Nach kurzer Suche entscheiden wir uns für "The Tea Chapter"in der "Neil Road". Wenn wir schon keinen britischen High-Tea bekommen, dann wenigstens ein Teehaus, welches die Queen schon selbst besucht hat. Die Gastgeber sind sehr freundlich, empfehlen uns einen Tee und geben uns eine Einweisung in die klassische, chinesische Tee-Zeremonie. Hier kommt es vor allem auf eine sekundengenaue Brühzeit an und wie man die kleinen Porzelantassen hält. Im Grunde zählt man mehr, als man trinkt. Dennoch eine tolle Erfahrung. Offenbar machen so viele Eindrücke auch sehr müde Und der Tee wirkt nicht so anregend, wie gedacht … Meine Begleitung gönnt sich erst einmal einen kleinen „Power Nap“.



Gestärkt und vereinzelt auch ausgeruht laufen wir in Richtung "Singapore River" bzw. zum "Clarke Quay". Innerhalb von wenigen hundert Metern befindet man sich inmitten von top modernen Hochhäusern und einer sehr schönen Uferpromenade. Auf dem Weg kommen wir am Parkroyal Hotel vorbei. Die Fassade des Hotels ist komplett begrünt und absolut sehenswert.



Rund um "Clarke Quay" gibt es unzählige Restaurants, auch bekannte große Ketten sind hier zu finden. Da wir noch nicht hungrig sind, laufen wir die Uferpromenade des Singapore Rivers längs bis zur "Esplanade Concert Hall". Der Weg führt uns am "Parliament of Singapore", an beeindruckenden Hochhäusern und an den "Mirror Balls" vorbei.





Angekommen an der Esplanade laufen wir über die Formel 1 Strecke. Jawohl! Formel 1 Strecke! Auf dem Stückchen Asphalt vor der Zuschauertribüne läuft es sich auch gleich viel schneller. ;-) Nach kurzer Zeit erreichen wir die "Helix Bridge", welche uns zur Shopping Mall des "Marina Bay Sands" führt. Das Einkaufszentrum ist direkt mit dem bekannten Hotel verbunden. Wir werfen einen kurzen Blick in die Lobby des Hotels. Darin geht es zu wie im Taubenschlag. Für ein Hotel dieser Preisklasse hätte ich weniger Trubel erwartet. Ich fühle mich ein wenig wie in Disneyland.




Wir haben uns dazu entschieden, die berühmte Rooftop Bar des Hotels auszulassen (Stickwort „Bucket List“). Wir fühlen uns erstens zu verschwitzt und zweitens unpassend gekleidet. In Anbetracht der kurzen Zeit in Singapore statten wir lieber den "Gardens by the Bay" einen Besuch ab.



Auf dem Rückweg schaffen wir es gerade noch rechtzeitig zur "Spectra" genannten, kostenlosen Lichter- und Wasserfontänen-Show, welche u.a. um 20.00 Uhr vor der Shopping-Mall stattfindet. Die genauen Uhrzeiten könnt ihr auf der Website von Spectra einsehen.



Nach dem Sonnenuntergang und der Show macht sich das Hungergefühl bemerkbar. Wir lasen uns in einem kleinen Straßenrestaurant im Herzen von Singapur eine große Portion Pad Thai und ein Kaltgetränk schmecken. Danach geht es zurück ins Hotel. Glücklich und sehr erschöpft lassen wir den Tag ausklingen.


 

Montag: Shopping- und Lichterwahn

Tagesprogramm: Orchard Road | Rückenmassage | Gardens by the Bay | Goodbye Singapur




Kurz vor Abreise erhielt ich von meinem Arbeitgeber die Chance, ein neues Projekt durchzuführen: Nach diversen IT-Projekten soll ich die Projektleitung für den Bau eines Flughafengeschäfts übernehmen. Von IT-Architektur zu "richtiger" Architektur. Vom privaten Käufer zum strategischen Verkäufer. Thematisch etwas, von dem ich bis zu diesem Zeitpunkt kaum Ahnung hatte. Da bietet es sich doch an, in einer Shopping Metropole wie Singapur „Feldrecherche im stationären Einzelhandel“ zu betreiben. Einige beeindruckende Shopping Malls hatten wir bereits gesehen, fehlte nur noch die berühmte Einkaufsstraße "Orchard Road". Im Nachhinein sollte ich doch noch einmal fragen, ob der Tag nicht als "Bildungsurlaub" durchgeht...



Die U-Bahn bringt uns zur Station "Orchard" und schon stehen wir mitten drin im Shopping-Paradies Singapur. Hier reiht sich ein Einkaufszentrum an das Nächste. Hunderte von Geschäften, mal luxioriös mal erschwinglich, unzählige Food Courts, Cafés und Hotels. Alles auf einer Straße. Mich interessiert vor allem der Rimowa Koffer Shop. Von außen schaue mir die Warenpräsentation an. Scheinbar etwas zu interessiert, denn kaum hat mich die Verkäuferin bemerkt, richtet sie hektisch die Koffer im Schaufenster wieder akkurat aus.



Nach so viel Recherche, einem Stopp bei Garret's Popcorn (geliebt von mir aus Chicago) und einem schnellen Mittagessen im Food Court "Food Republic" machen wir uns auf den Weg zu den Gardens by the Bay. Denn wir wollen uns die Umgebung noch etwas genauer anschauen, vor allem zur blauen Stunde. Auf dem Weg gönnen wir unseren müden Beinen und Rücken etwas Gutes: Eine Massage bei "My Foot Reflexology". Hier arbeiten ausschließlich Menschen mit einem Handicap und werden so in die Gesellschaft inkludiert. Um uns kümmern sich zwei ältere Herren, beide bild und mit einem wahnsinnig guten Gefühl in den Fingern, um unsere Verspannungen zu finden.


Wohlwissend, dass wir noch genug zu Fuß unterwegs sein werden, nehmen wir von der Orchard Road die U-Bahn zur "Bayfront". Hier schauen wir uns die "Supertrees", den "Flower Dome" und den "Cloud Forest" noch im Tageslicht an. Für die Tickets für das „Pollen“ waren wir, wie erwähnt, zu spät an, somit sehen wir die riesigen Glasgewächshäuser nur von außen. Ein Grund mehr noch einmal nach Singpur zu reisen. Mit Beginn der Dunkelheit fallen die Stechmücken über uns her. Natürlich haben wir heute morgen nicht daran gedacht, ein entsprechendes Mittel einzustecken. Glücklicherweise bietet der Souveniershop im Flower Dome Anti-Moskito-Spray. So können uns vor den elenden Blutsaugern retten und haben ein nützliches Mitbringsel aus Singapur.



Zur blauen Stunde laufen wir weiter durch die Gärten bis zur "Marina Barrage". Von hier hat man einen sensationellen Ausblick über die Gardens auf die Supertrees, den "Singpore Flyer" und das Marina Bay Sands. Gut eingesprüht mit Deet gegen Stechmücken verbringen wir hier gut eine Stunde und genießen die Aussicht.



Auf dem Rückweg, es ist bereits dunkel, kommen wir an den mittlerweile beleuchteten "Supertree Grove" vorbei. Regelmäßig am Abend findet hier eine Lichtershow mit passender Musik statt. Wir setzen uns auf den Boden und genießen das Spektakel.



Ein Punkt auf unserer "To Do Liste" ist noch offen: Wie in jeder Großstadt wollen wir uns mindestens einmal die Stadt mit einem Getränk von oben anschauen. Wieder entscheiden wir uns gegen die Rooftop Bar auf dem Marina Bay Sands Hotel, stattdessen wollen wir auf die andere Seite der Bay. Denn vermutlich ist der Blick auf das Marina Bay Sands spektakulärer als der Blick runter.



Wir laufen am „Red Dot Design Museum“ (Für den nächsten Besuch merken!) vorbei und haben somit an diesem Wochenende einmal die gesamte Bay zu Fuß umrundet. Nun haben wir uns die Cocktails und die Aussicht im „Lantern“ der Bar des „The Fullerton Bay Hotel“ wirklich verdient. Die Aussicht auf die Bay und den beleuchteten Pool mitten auf der Terrasse bekommt auch volle 10 von 10 Punkten, die Getränke immerhin 7 Punkte. Nur der Service ist etwas enttäuschend, aber bei der Aussicht ist das auch nicht so wichtig.



Mittlerweile haben unsere Füße fast 20 Kilometer auf dem Tacho und unsere Zeit in Singapur nähert sich dem Ende. Wir machen uns wieder zurück in Richtung Hotel, packen noch unsere Koffer, denn am nächsten Morgen müssen wir um 04.30 Uhr früh raus. Uns erwartet eine Busfahrt von Singapur nach Malaysia. Genauer gesagt nach Mersing, um von dort mit einem Schiff auf "Pulau Tioman" überzusetzen. Mehr dazu könnt ihr in einem eigenen Bericht über Malaysia lesen, sobald ich ihn geschrieben habe.


 

Fazit und Tipps für Singapur:


Für einen ersten Eindruck waren drei Tage in Singapur sehr sportlich. An dieser Stelle wären 4-5 Tage sicherlich besser und stressfreier gewesen. Dazu haben wir recht viel Zeit in und um die Orchard Road verbracht, was sicherlich nicht sein musste. Die Shopping Malls laufen unter dem Prinzip: Kennt man eine, kennt man alle. Dazu lädt Singapur rein preistechnisch nicht zum Shoppen ein. Ergo, das nächste Mal würde ich hier definitiv weniger Zeit einplanen, es sei denn, man möchte Feldstudien zum Einzelhandel machen.


Die Gegend rund um das arabische und indische Viertel ist insgesamt ganz nett. Wenn man aber das westliche Singapur mit Hochhäusern etc. sehen möchte, dann sollte man sich eher auf den Teil westlich der Marina und das Gebiet um den Clarke Quay konzentrieren.


Die Stadt ist sehr sauber (Achtung, Müll auf die Straße werfen zieht drakonische Strafen mit sich!) und rund um die Uhr sehr sicher. Zu keinem Zeitpunkt haben wir uns auch nur annähernd unwohl gefühlt und dass, obwohl wir fast keine Polizei gehört oder gesehen haben. Die U-Bahn ist super ausgebaut, die Tickets recht günstig. Auch in Singapur bietet es sich an, bei einer regelmäßigen Nutzung, eine "Metro-Karte" zu kaufen.



Hotel-Tipps


Wir hatten uns für das Hotel "Mercure Singapore Bugis" entschieden. Würde ich es noch einmal buchen? Ein klares Jein! Das Hotel war sehr sauber und wir hatten einen guten Preis gezahlt. Das Hotel liegt allerdings in einem Viertel, in dem nicht viel zu sehen ist und die Zimmer sind sehr klein (New York lässt grüßen). Beim nächsten Mal würde ich ein Hotel zwischen Clarke Quay und Chinatown bzw. rund um "St. Andrews Cathedral" buchen. Mit ausreichend Budget würde ich auch mal das "Parkroyal Pickering" ausprobieren.



Für's nächste Mal:


An der Skyline rund um die Marina Bay, den Garden by the Bay etc. konnte ich mich nicht satt sehen. Gerade im Garden by the Bay hätte ich gerne noch mehr Zeit verbracht, vor allem hätte ich gerne noch einen Blick in die Gewächshäuser (in Kombination mit einem High-Tea) geworfen. Auch ein Besuch in den diversen Museen (ArtScience, RedDot Design Museum), eine Runde Golf im Park "Marina East" und die vorgelagerte Insel "Sentosa" stehen noch aus.


Ausserdem für das nächste Mal: Eine ordentliche Kamera mitnehmen! Mangels einer guten Kamera habe ich alle Bilder mit dem iPhone machen müssen. Ja, das ist jammern auf hohem Niveau, aber richtig gute Fotos macht man eben doch noch mit einer gescheiten Spiegelreflex bzw. einer spiegellosen Kamera.


Sicherlich gibt es noch viel mehr in Singapur zu sehen, deshalb freue ich mich auch schon sehr auf einen geplanten Kurztrip mit dem oben genannten Freund und Kollegen Andreas. Mir wurde schon "angedroht" das Singapur gezeigt zu bekommen, welches sich die Touristen sonst nicht ansehen. Und auch eine Fahrradtour wurde mir versprochen. Ich bin sehr gespannt! Ein Update für eine Anleitung Singapur 2.0 wird dann sicherlich folgen.

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