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  • manueldjung

Vier Tage in... Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt, ist das nicht gefährlich? Mein Sicherheitsbewusstsein meldete sich wieder und meine Caracas-Erfahrungen kommen wieder hoch. Googelt man nach Mexiko-Stadt, lautet die erste Frage der Suchergebnisse: "Ist es gefährlich in Mexiko-Stadt"? Dennoch entscheiden wir uns hier ein paar Tage zu verbringen, zumal Julia schon einmal für ein paar Stunden in der Stadt war und etwas mehr von ihr sehen wollte. Im Anschluss geht es für uns weiter nach Yucatan, die alten Maya-Tempel und die Cenoten besichtigen. Zum Abschluss haben wir noch eine Woche in einem Strandhotel an der Riviera Maya gebucht. Insgesamt verbringen wir fast drei Wochen in Mexiko.


 

Auf unserer Todo-Liste für Mexiko-Stadt stehen:

Tag 1: Flug, Ankunft und erste Eindrücke von Mexiko-Stadt

Tag 2: Nationalmuseum für Anthropologie | Stadtrundfahrt

Tag 3: Teotihuacán

Tag 4: Kathedrale | Templo Mayor | Palacio Nacional | Torre Latino | Alameda Central

Tag 5: Weiterreise nach Mérida


 

Tag 1: Flug, Ankunft und erste Eindrücke von Mexiko-Stadt


Wir fliegen am Tag der Deutschen Einheit von Frankfurt direkt nach Mexiko-Stadt, auch bekannt als Ciudad de México (kurz CDMX). Mit 12 Stunden Flugzeit haben wir endlich mal genügend Zeit, um das komplette Programm an Bord zu genießen. Der Anflug auf den Flughafen ist beeindruckend, die Stadt ist riesig und im Endanflug dreht man sehr dich über den Wolkenkratzern von Mexiko-Stadt ein. Man hat das Gefühl, man könnte mit ausgestreckter Hand die Gebäude berühren. Dazu fällt mir erst bei der Landung auf, wie hoch Mexiko-Stadt liegt, denn die Anfluggeschwindigkeit ist spürbar schneller, als bei anderen Flughäfen. Entsprechend geht der Flieger nach der Landung auch in die Eisen.




Kaum im öffentlichen Bereich des Terminals angekommen, geht mein Kopf in den Südamerika-Alarmmodus: Alle Wertsachen verstecken, mit dem Rucksack immer schön zur Wand stehen und wachsam das Umfeld beobachten. Leider merke ich erst einen Tag später, daß ich etwas übervorsichtig bin, denn Mexiko-Stadt ist ungefährlicher als gedacht. Versteht mich nicht falsch, leichtsinnig sollte man in großen Städten, vor allem in Südamerika, nie sein. Es schadet aber sicherlich nicht mit offenen Augen und etwas Respekt durch Mexiko-Stadt zu laufen.


Wir fahren mit dem Taxi zum Hotel, mittlerweile ist es schon dunkel, die Straßen aber trotzdem voll. Komischerweise hält der Taxifahrer sogar an roten Ampeln. Auch das ein Zeichen, daß die Gegend relativ sicher zu sein scheint.


Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir im Hotel "Parque Mexiko" ankommen. Wir haben wir mal wieder Glück mit unserer Hotelauswahl. Das Personal ist sehr freundlich, zur Begrüßung gibt es am Empfang einen Tequila, die Zimmer sind sehr klein, aber sauber und die Lage vom Hotel direkt an einem Park sensationell. Dazu hat das Hotel eine wunderschöne Dachterrasse, auf der man abends Cocktails trinken und morgens frühstücken kann.


Hotelempfehlung für Mexiko-Stadt:

Das "Hotel Parque México" liegt direkt am "Parque México" und ist umgeben von einer Vielzahl kleiner Restaurants. Für uns war die Lage perfekt, der Weg zur Metro ist nicht all zu weit und man hat durch die Nähe zum Park etwas grün um sich herum.



 

Tag 2: Kultur und Stadtrundfahrt des Grauens


Programmpunkte:

Nationalmuseum für Anthropologie | Stadtrundfahrt


Von unserem Hotel können wir gemütlich zum Nationalmuseum für Anthropologie laufen. Innerhalb von 30 Minuten stehen wir am Eingang und kaufen zwei Tickets für das Museum. Zugegebenermaßen kann ich mit Kunst und Kultur relativ wenig anfangen, ich finde einfach keinen Zugang. Dennoch ist das Nationalmuseum durchaus einen Besuch wert und man erfährt viel über die indianischen Kulturen und Epochen von Mexiko.



Etwas über drei Stunden verbringen wir im Museum. Bereits nach 2 Stunden kann ich die Vielzahl an Informationen, Skulpturen, großen und kleinen Steinen nicht mehr verarbeiten. Entsprechend froh bin ich, daß wir uns im Anschluss für eine gemütliche Bustour mit einem der vielen Hop-on-hop-off Bussen entscheiden.


Wir nehmen zunächst die rote Linie von City-Tour Mexico und fahren bis zum Plaza Madrid. Dort angekommen wechseln wir in die grüne Linie und fahren weiter. Leider sind wir nicht am "Jardín Centerario" ausgestiegen, eine Entscheidung, die wir sehr bereut haben. Rund um das Viertel gibt es einen offenbar schönen Park und viele Restaurants.




Stattdessen fahren wir weiter, ohne uns der Größe von Mexiko-Stadt so richtig bewusst zu sein. Am Ende sitzen wir mehrere Stunden auf unbequemen Sitzen, die Gegend wird langweiliger und es fängt an in Strömen zu regnen. Zum Betriebsschluss erreichen wir wieder die Nähe unseres Hotels. Wir sind nass, es ist kalt, wir haben Hunger und die Restaurants haben schon fast alle geschlossen. Entsprechend ist unsere Laune, aber wir finden doch noch etwas zu essen und machen das Beste aus dem restlichen Abend.


 

Tag 3: Teotihuacán


Programmpunkte:

Teotihuacán | Dinner in Mexiko-Stadt


Das Frühstück in unserem Hotel ist ganz nach meinem Geschmack. Es gibt kein europäisches Frühstück, wie wir es kennen, sondern typisch mexikanische Speisen. Ich entscheide mich für knusprige Tortillas mit Hühnchen und etwas Obst zum Dessert.



Gestärkt durch das leichte Frühstück machen wir uns auf zur U-Bahn. Mittlerweile habe ich mich genug akklimatisiert und die Fahrt mit der U-Bahn führt nicht zu weiteren Stresspickeln in meinem Gesicht.


Die U-Bahn von Mexiko-Stradt transportiert täglich 5,5 Millionen Menschen und gehört zu den meistfrequentierten Systeme der Welt. Julia hat noch eine Bahnkarte, welche sie zwei Jahre zuvor gekauft hat. Mit dieser Karte können wir auch zu zweit fahren. Für 5M$ pro Person (also nicht mal 0,25 EUR) fahren wir zum Terminal Norte.


Zum Glück ist unser Ziel, der Ticketschalter für den Bus nach Teotihuacán, gut im Lonley Planet beschrieben: Vorletzter Schalter auf der linken Seite (vom Haupteingang aus kommend). Wir kaufen uns zwei Tickets (Hin- und Rückfahrt für 104 M$, also keine vier Euro) und begeben uns zum Bus, der auch kurz darauf schon losfährt. Böse Erinnerungen kommen in mir hoch und ich hoffe, daß der mexikanische Busfahrer nicht so enthusiastisch, falsch und laut singt wie der Busfahrer in Malaysia. Zum Glück ist es in dem Bus ruhig und wir kommen nach rund einer Stunde am Ziel an.



Exkurs: Was ist Teotihuacán?

Teotihuacán im Zentralen Hochland von Mexiko/Bundesstaat México ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas, die vor allem für ihre Stufentempel wie etwa die große Sonnenpyramide bekannt ist. Die archäologische Stätte, die seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt in der Nähe der heutigen Stadt Teotihuacán de Arista, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt. (Quelle: Wikipedia)

Am südlichen Eingang von Teotihuacán kaufen wir uns wieder zwei Tickets (75M$) und erkunden zuerst das südöstliche Ende der alten Stadt. Die Anlage ist riesig und wir sind froh, daß wir keine geführte Tour ex Mexiko-Stadt gebucht haben. Denn die Tourguides hetzen ihre zahlenden Gäste gerade zu durch die Anlage. Wir hingegen haben genug Zeit, die Anlage ausgiebig zu erkunden.


Sowohl die Pirámide de la Luna als auch die Pirámide del Sol kann man besteigen. Jedoch sollte man nicht vergessen, daß Mexiko-Stadt und Teotihuacán auf fast 2.500 Metern über dem Meeresspiegel liegen. Entsprechen dünn ist die Luft und entsprechend anstrengend der Aufstieg auf die Pyramiden.



Bei einer Tour hören wir mit einem Ohr mit und erfahren, daß der Pirámide del Sol ca. 10 Meter fehlen. Dem Präsident, der sie freilegen und für den Tourismus erschließen wollte, ging es nicht schnell genug und so nutzten die Arbeiter Dynamit, um sie freizusprechen.


Nach fast drei Stunden haben wir Teotihuacán genug erkundet und fahren mit dem Bus zurück in die Stadt. Genauer gesagt nach Condesa, ein Viertel mit unzähligen Bars und Restaurants. Dort angekommen gönnen wir uns ein frühes Abendessen im "La Cervecería de Barrio". Das Essen und die Bedienung sind sensationell. Ich kann das kleine Straßen-Restaurant sehr empfehlen.



 

Tag 4: Mexiko-Stadt


Programmpunkte:

Kathedrale von Mexiko-Stadt |  Zócalo (Plaza de la Constitucion) | Templo Mayor | Palacio Nacional | Torre Latino | Alameda Central


Unser letzter Tag in Mexiko-Stadt ist angebrochen und wir fahren mit der U-Bahn zum Zócalo (Platz der Verfassung), das historische Zentrum Mexiko-Stadts. Sobald man die U-Bahnstation verlässt, steht man inmitten von vier Sehenswürdigkeiten: Der Kathedrale, dem Nationalpalast, dem riesigen Plaza de la Constitución und dem Templo Mayor de México-Tenochtitlan (einer großen Ausgrabungsstätte mitten in Mexiko-Stadt).


Wir genießen zunächst die Ruhe der Kathedrale. Die Kathedrale von Mexiko-Stadt ist die größte und älteste Kathedrale auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Von außen sieht die Kathedrale aufgrund der vielen Erdbeben ziemlich schief und runtergekommen aus. Von innen ist der "Altar der Könige" mit seinem vielen Gold sehr beeindruckend.


Gleich neben der Kathedrale liegt die Ausgrabungsstätte des "Templo Mayo", die Überreste der artesischen Hauptstadt "Tenochtitlan", dem heutigen Mexiko-Stadt.



Am Palacio National stehen wir nicht lange an, müssen am Eingang allerdings unsere Personalausweise als Pfand abgeben. Ich frage mich, ob wir die wirklich am Ausgang wieder zurück bekommen.


Der Palacio National, ein Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, ist Sitz der mexikanischen Regierung. Besonders schön sind die Gärten im Inneren des Palastes, vor allem kommen die Besucher allerdings aufgrund der "Murales" von Diego Rivera. Selbst ich als Kunstbanause kann etwas mit den riesigen Gemälden anfangen, die unter anderem die Geschichte Mexikos erzählen.



Nach so viel Kunst und Kultur laufen wir auch die Fußgängerzone "Av. Francisco I. Madero"in Richtung "Palacio de Bellas Artes" und legen einen Zwischenstopp in der Rooftop-Bar des Torre Latinos ein. Die Aussicht von so weit oben auf CDMX ist sehr schön, der Getränkeservice allerdings miserabel.


Unser Weg führt uns anschließend durch den schönen Park Alameda Central, am Palacio de Bellas Artes vorbei und anschließend bis nach China Town (Barrio Chino).




Zu guter Letzt fahren wir wieder in unser lieb gewonnenes Viertel zum Parque México, lassen uns in der "Tea Connection" nieder und beobachten die unzähligen Hunde, die von Frauchen und/oder Herrchen am Park Gassi geführt werden. Wir genießen den Abend, der nicht allzu lang wird. Schließlich müssen wir in der kommenden Nacht früh aufstehen, um unseren Flug nach Mérida zu bekommen.



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